In der Klangerzeugungseinheit (beim Variophon: "Musikcockpit") fließen die Steuerspannungen von Blaswandler und Tastatur zusammen. Sie bestimmen die Form einer Impulsschwingung, die der Anregungsfunktion realer Klänge von echten Blasinstrumenten nachempfunden wird ("Impulsformung" oder "real sound processing" (RSP)).
Für die gesamte Klangerzeugung steht pro Klangfarben-Modul nur ein Timer-IC als Tongenerator zur Verfügung, dessen Oktavlage durch einen nachgeschalteten Frequenzteiler verändert werden kann. Die Pegel- und/oder Klangfarbenvariation des durch die Impulsformung erzeugten Klanges ist ohne nachgeschaltetes Filter möglich, da sie schon durch die Veränderung der Impulsform und -breite im Klangerzeugungsstadium vorgenommen wird. Dennoch können im Variophon gig durch vier Regelmöglichkeiten auch noch nachträglich Manipulationen an der Klangfarbe vorgenommen werden:
Das "Musicockpit", das Klangfarbenregister bietet Platz für je drei (Martinetta), vier (Variophon spot und standart) oder sechs (Variophon gig) auswechselbare Instrumentenmodule, die einzeln oder in verschiedenen Kombinationen unisono zum Spielen ausgewählt werden können. Beim Variophon gig können sogar mehrere Instrumenten-Klangfarben stufenlos gegeneinander verstimmt werden, so daß ein Spiel in Parallelen möglich ist. Bis jetzt wurden folgende Instrumentenmodule entwickelt:
Sie können nahezu alle diese Klangfarben online am virtuellen Variophon in drei verschiedenen Dynamikstufen ausprobieren Durch die Variation der Impulsform und -breite während des Spielens ist jeder einzelne Ton so modulationsfähig wie im Originalinstrument.
Es werden durch die Blaswandlung und Impulsformung alle möglichen feinmodulatorischen Vorgänge der Klangfarbenänderung ermöglicht. Auch das Vibrato ist ein richtiges Klangfarbenvibrato und nicht mehr (wie bei herkömmlichen elektronischen Instrumenten) eine reine Frequenz- oder Amplitudenmodulation. Die Ein- und Auschwingvorgänge und sämtliche Übergangserscheinungen in der Dynamik funktionieren wie im wirklichen Blasinstrument nach den Schumannschen Klangfarbengesetzen. Insgesamt kann man die Martinetta um eine Terz verstimmen, so daß man sie auch in B- oder D-Stimmung spielen kann, während das Variophon in B-, C- und Es gespielt werden kann und auch mit Hilfe eines Schalters Glissandi erlaubt. Die durch die Blaswandlung und Tonhöhenzuordnung generierte Impulsfolge wird schließlich über ein NF-Kabel zu einem Verstärker geschickt, der bei der Martinetta und dem Variophon standard auch das Klangfarbenregister, also die Einschübe für die verschiedenen Klangmodule enthält. |